Die Pflanze des Monats


Die Pflanze des Monats macht vorrübergehend eine Pause!

Die Bach-Nelkenwurz


Schachbrettblume

Wer im April und Mai durch Auwälder, Feuchtwiesen oder an Bachufern entlang geht, kann die hübsche Bach-Nelkenwurz, Geum rivale aus der Familie der Rosengewächse, Rosaceae zwischen höher wachsendem Gras entdecken. Ihre nickenden, bis 40 cm hoch werdenden Glöckchenblüten sind im inneren des Kelches hellgelb, auf der Außenseite zeigen sie ein leicht bräunliches Rosa, während sich die äußeren Hüllblätter in Purpur-braun wie ein Hütchen über den Kelch stülpen.
Bereits im Altertum und Mittelalter wurde der verdickte und sich verzweigende Wurzelstock der Nelkenwurz als pflanzliches Heilmittel verwendet. Außerdem wurde er als Nelkenersatz beim Kochen und zum Parfümieren von Likören verwendet - daher auch der Volksname Nelkenwurz.
Heute allerdings sollte man die Bach-Nelkenwurz in freier Natur unbedingt stehen lassen und weder die Blume pflücken, noch die Pflanze ausgraben. Denn diese Art gilt aufgrund von Entwässerung und Überdüngung der Kulturlandschaften als gefährdet und steht unter Naturschutz.
Wer dieser besonderen Pflanze im Garten die entsprechenden Lebensbedingungen - einigermaßen und ganzjährig feuchte, nährstoffreiche und humose Böden - bieten kann, wird sie in gut sortierten Staudengärtnereien und Gartenfachmärkten, speziell mit Teich- und Teichrandpflanzen finden können. Wo sie sich wohlfühlt, vermehrt sich die Bach-Nelkenwurz von ganz alleine und bildet dichte, kleine und das ganze Jahr über grüne Pflanzen-Teppiche.


16.05.2016

Die Schachbrettblume


Schachbrettblume

Sie ist eine zarte, exotisch wirkende und im satten Frühling blühende Pflanze mit auffälliger Blütenmusterung. Die Schachbrettblume, Fritillaria meleagris, aus der Familie Liliengewächse ist eine Zwiebelpflanze, die einen ca. 20 cm hohen Stängel und an diesem 4-6 linealisch, schmalrinnige und graugrüne Laubblätter ausbildet.
Das namensgebende Muster der purpurrot bis altrosa-weiß gefleckten und nach unten hängenden, glockenförmigen Blüte kann mehr oder weniger ausgeprägt sein. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet liegt vermutlich im Balkangebiet. Bei den Vorkommen auf Feuchtwiesen und Auen im mitteleuropäischen Raum dürfte es sich um Verwilderungen ursprünglich kultivierter Pflanzen handeln.
Als Gartenpflanze wird die Schachbrettblume in der Literatur erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erwähnt und war lange Zeit eine geschätzte Zierpflanze in barocken Gartenanlagen. Im 19. Jahrhundert geriet sie aus der Pflanzenmode.
Leider gehen die bei uns verwilderten Bestände dieser besonderen Pflanze laufend zurück, sodass sie heute als stark gefährdete Art gilt. Dies ist ein naheliegender Grund, sich diesen schönen und in allen Teilen giftigen Frühlingsblüher in den Garten zu holen. Die Pflanze benötigt einen recht sonnigen Standort und der Boden darf nie gänzlich austrocknen. Wo sich die Schachbrettpflanze wohlfühlt, vermehrt sie sich selbst, sowohl über Brutzwiebeln als auch über Samen.


15.04.2016

Das Vorfrühlings-Alpenveilchen


Vorfrühlings-Alpenveilchen

Bereits im Januar, ja manchmal schon im Dezember unter einer mehr oder weniger dicken Schneedecke, bildet das früheste Alpenveilchen, Cyclamen coum, seine zarten Knospen aus. Kaum werden die Tage länger und die Lichteinstrahlung nimmt an Intensität zu, öffnet diese kleine Pflanze ihre anmutigen Blütchen und leuchtet in zartrosa bis karminroten Farbtönen unter laublosen Bäumen und Gesträuch.
Die einzelne Pflanze ist zwar klein, die Blütenstiele werden grade mal 10 cm hoch und die nierenförmigen, fleischigen und immergrünen Blätter liegen meist direkt auf dem Boden auf, dennoch beeindruckt dieses Alpenveilchen durch seine ungebremste Ausbreitung, dort wo es sich wohl fühlt. Die natürlichen Vorkommen von Cyclamen coum findet man in Bulgarien, im Kaukasus, der Türkei und dem Libanon. Dort wächst die hübsche Knollenpflanze unter laubabwerfenden Gehölzen und breitet sich selbst zwischen dichtestem Wurzelfilz stetig aus.
Das bedeutet eindeutig einen Gewinn für unseren noch winterlichen Garten: denn dieses früheste und anspruchslose Alpenveilchen kommt auch an Standorten mit großem Wurzeldruck zurecht und versamt sich willig.


29.01.2016

Barbarazweige


Barbarazweige

Wer weiß noch, was Barbarazweige sind und wann sie draußen in freier Natur geschnitten werden, damit sie an Weihnachten blühen?
Der Brauch, um den 4. Dezember (= Gedenktag der Hl. Barbara) herum Zweige von Obstbäumen zu schneiden und dann in die Vase zu stellen ist einer unserer schönsten, alten Weihnachtsbräuche. Und jetzt ist es genau die richtige Zeit, Zweige von Obstgehölzen zu schneiden, denn wir hatten schon die ersten Frostnächte. Diese Kälte unter 0 °C wird benötigt, damit eine Blühinduktion ausgelöst wird und die bereits gebildeten Knospen am Zweig sich überhaupt zu Blüten öffnen können.
Es eignen sich fast alle Arten unseres Kulturobstes wie der Kirschbaum (Prunus avium), der Birnbaum (Pyrus communis) und der Apfelbaum (Malus domestica). Ganz besonders zart und mit vielen kleinen Blütchen besetzt präsentiert sich der wilde Schlehdorn (Prunus spinosa) und in kräftigen Rot- und Orangetönen die Japanische Quitte (Chaenomeles japonica).
Wer auf leuchtendes Gelb nicht verzichten möchte, der kann sich selbstverständlich auch Zweige der Garten-Forsythie (Forsythia x intermedia) ins Haus holen.
Es braucht nichts weiter als den Griff zur Gartenschere und einen Spaziergang durch den Garten oder über die Obstbaumwiesen, um in ungefähr 3 Wochen bezaubernde Blüten im Wohnzimmer zu haben!


27.11.2015

Die Quitte - Die goldene Frucht


Die Quitte - Die goldene Frucht

Auffällig und goldfarben leuchtend hängen die birnen- oder apfelförmigen Quittenfrüchte jetzt im Oktober in den Bäumen. Der Quittenbaum, Cydonia oblonga, aus der Familie der Rosengewächse stammt ursprünglich aus dem östlichen Kaukasus und wird schon seit ca. 4000 Jahren als Obstgehölz kultiviert. Erst viel später wurde er im antiken Griechenland und in den klimatisch begünstigten Zonen des Römischen Reiches verbreitet, und fand dann, vermutlich mit den Benediktinermönchen, den Weg über die Alpen. Das wärmeliebende und sommergrüne Obstgehölz produziert in unseren Breitengraden zwar stark duftende und äußerst dekorative Früchte, die aber nicht roh verzehrt werden können. Erst die Zubereitung mittels Hitze zerstört die harten Steinzellen, und gibt dann den ganz typischen Geschmack mit einer leichten Zitrusnote, der Quitte frei. Weltweit gibt es etwa 200 verschiedene Quittensorten, von denen ein großer Teil nur südlich der Alpen wächst und die auch roh gegessen werden können.
Da der Quittenbaum ein verhältnismäßig klein bleibendes Obstgehölz ist, das im Frühling eine bezaubernde Blüte zeigt und im Herbst mit wundervollen Früchten aufwartet, sollte er eigentlich in keinem Garten fehlen.
Ein Blick in Großmutters Rezeptsammlung lohnt sich bestimmt. Denn neben der üblichen Quittenmarmelade gibt es beispielsweise auch ein fruchtiges Gelee, Quittenspeck, gebackene Quitten mit Walnussfüllung und noch so einiges mehr.


12.10.2015

Die Wilde Möhre


Die Wilde Möhre

Wir können uns, dem Garten und vielen verschiedenen Insekten etwas ausgesprochen Gutes tun, indem wir es zulassen, dass sich in kleineren oder größeren Randbereichen die Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota) aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) ansiedeln darf. In der Tat ist diese hübsche zweijährige Pflanze ein Elternteil unserer heutigen Gartenmöhre oder Karotte.
Wie die Gartenmöhre, weist auch die wilde Art eine Speicherwurzel, allerdings von weißer Farbe auf, die tief in den Boden eindringen kann.
Je nach Standort und Feuchtigkeitsverhältnissen kann die Pflanze eine Wuchshöhe zwischen 30 und 130 cm erreichen. Die Stängel sind dicht behaart, die mehrfach gefiederten Laubblätter wirken leicht und filigran. Der weiße, doppeldoldige Blütenstand ist in der Vollblüte schirmartig gewölbt. Im Verblühen und mit der Bildung des Fruchtstandes rollt sich die Dolde nestförmig nach innen. In jedem Zustand, von der Knospe bis zum hellbraunen Fruchtstand ist die Dolde ein ausgesprochen dekoratives Gebilde, das sich in die schönsten Gebinde und Sträuße einarbeiten läßt.
Obwohl die Wilde Möhre viele essbare und würzige Familienmitglieder hat - Dill, Fenchel, Anis, Kümmel - sollten wir sehr darauf achten, sie nicht mit anderen weißblühenden und giftigen Doldenblütlern, wie der Hundspetersilie und dem Schierling, zu verwechseln.
Zweifelsfrei bestimmen können wir unsere eindrucksvolle Möhre einerseits durch Zerreiben der Blätter, die den ganz typischen Karottenduft freisetzen. Andererseits weist die blühende Dolde im Zentrum, meist gut sichtbar die namensgebende, schwarz-purpur gefärbte "Mohrenblüte" auf.
Wer jetzt im September Samen von wilden Möhrenpflanzen in freier Natur sammelt und alsbald im Garten aussät, wird spätestens im übernächsten Jahr diese dekorative Pflanze, die von unzähligen verschiedene Insekten beweidet wird, bewundern können.
Übrigens, die Wilde Möhre ist mit die wichtigste Nahrungsquelle für die bunte, große Raupe des Schwalbenschwanz-Schmetterlings.


02.09.2015

Der Leuchtende Sonnenhut


Der Leuchtende Sonnenhut

Zurecht trägt der strahlend gelb blühende Gewöhnliche Sonnenhut ( Rudbeckia fulgida ) aus der Familie der Asteraceaen diesen zusätzlich Namen. Seine Heimat liegt vermutlich im Nordosten der USA, wo er auf feuchten Wiesen und unter lichten Gehölzen wild wächst. Hier ist er mittlerweile eine unkomplizierte Gartenstaude, die sich großer Beliebtheit erfreut.
Je nach Standort und Bodenbeschaffenheit wird der Sonnenhaut zwischen 50 bis 70 cm hoch. Stängel und Blätter sind flaumig behaart. Am Ende der sich in den oberen zwei Drittel verzweigenden Stängel sitzen dunkelbraune, aufgewölbte "Hüte", die jeweils von einem Strahlenkranz von 8 bis 15 einzelnen und kräftig gelben Zungenblüten umgeben sind. Die extrem gegensätzliche Farbkomposition von dunkelstem, fast schwarzen Braun und leuchtendem, warmem Goldgelb verleihen der Pflanze etwas ausgesprochen Heiteres. Wo sie sich wohl fühlt, vermehrt sie sich sowohl unterirdisch mittels Rhizomen, als auch über die massenhaft angesetzten Samen. Da die Blütezeit erst im August beginnt und sich mitunter weit in den Herbst hineinziehen kann, ist der Sonnenhut gerade für den Herbstgarten sehr attraktiv.
Vorsicht walten lassen sollten wir allerdings bei der Vergesellschaftung mit anderen Spätblühern, wie beispielsweise hohe Staudenastern und Phlox, die sich recht häufig in kühlen Rosa- und Violetttönen präsentieren.
Eine wunderbare Ergänzung und ein harmonisches Farbzusammenspiel erreichen wir dagegen mit Sonnenbräuten (Helenium), verschiedenen Gräsern und Salbei.
Der Sonnenhut ist nicht nur sehr pflegeleicht und passt sich fast allen Standorten an. Er kommt in jedem Jahr mit großer Blühwilligkeit wieder und die gewölbten, braunen „Hüte“ können nach der Blüte für Trockensträuße und -gestecke Verwendung finden.


09.08.2015

Die Hoch-Zeit des Sommerflieders


Sommerflieder

Es ist Hochsommer, wenn der Sommerflieder (Buddleja davidii) in unseren Gärten blüht. Unaufhörlich flattern, brummen und summen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an sonnigen Tagen in diesem Schmetterlingsstrauch und weiden sich an seinem süßen Blütennektar. Die vielen rispenförmigen Blütenstände leuchten meist in violetten Farbtönen, die röhrenförmigen Einzelblütchen haben einen gelben Schlund. Je nach Sorte besitzt die Pflanze mehr oder weniger ausgeprägte vierkantige Stängel und Zweige. Die Blätter sind gegenständig angeordnet und können eine Größe bis zu 25 cm erreichen. Die Blattoberseite erscheint dunkelgrün, die Unterseite ist filzig behaart.
Ursprünglich stammt der Strauch aus China und Tibet und wurde als Zierpflanze erst 1915 nach Europa eingeführt. Der etwas sparrig wachsende und stark zur Versamung neigende Blütenstrauch liebt die volle Sonne und einen lockeren Boden.
Für den Garten gibt es mittlerweile viele verschiedene Sorten und Hybriden, die in Blütenform und -farbe stark variieren und somit ganz spezielle Kontraste im Pflanzengefüge des Gartens bilden können.
Es empfiehlt sich, die Blütenwelke nicht gänzlich abzuwarten, sondern die mit Samen besetzten Rispen vor dem Braunwerden herauszuschneiden und somit eine, wenn auch schwächere, Nachblüte zu fördern.


06.07.2015

Die Zitronen-Taglilie - Eine duftende Schönheit


Zitronen-Taglilie

Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert kam die zitronengelbe Schönheit Hemerocallis citrina aus der Familie der Grasbaumgewächse (Xanthorrhoeaceae) aus Japan und Mittelchina in unsere hiesigen Gefilde und eroberte im Handumdrehen naturnahe Gärten, Staudenpflanzungen und Parkanlagen. Obwohl die Einzelblüte sich tatsächlich nur einen einzigen Tag geöffnet und blühend zeigt, sorgen zahlreiche, nachschiebende Blütenansätze für einen relativ langen Flor. Der starke Duft der gelben Schönen ist nahezu umwerfend und betört nicht nur Hummeln und Bienen.
Wie fast alle Taglilien ist auch die Zitronen-Taglilie eine ausgesprochen pflegeleichte Staude, die zwar einen sonnigen Standort im frischen, humosen Boden bevorzugt, aber auch an weniger geeigneten Garten-Plätzen ihre strahlende Blüte nicht versagt.
Und für Blütenesser und den der chinesischen Medizin Zugeneigten hier noch eine besondere Botschaft: die Blütenknospen und die frischen Schösslinge unserer schönen Taglilie werden in China seit langer Zeit, und bereits vor unserer Zeitrechnung als wohlschmeckendes und wohltuendes Gemüse sehr geschätzt. Noch heute werden auf Gemüsemärkten die getrockneten Knospen zum Kauf angeboten und in einigen chinesischen Provinzen werden die grasartigen Blätter der Taglilie zum Decken von Dächern traditioneller Wohnhäuser verwendet.
Als Gartenpflanze ist die Zitronen-Taglilie vielseitig einsetzbar und und sollte meiner Meinung nach an keinem Teichrand, in Kombination mit verschiedenen Ziergräsern fehlen.


15.06.2015

Das Maiglöckchen - Ein kleiner, duftiger Liebesbote


Das Maiglöckchen - Ein kleiner, duftiger Liebesbote

Keine Blume symbolisiert in unseren Breitengraden den Frühlingsmonat Mai mehr als das Maiglöckchen (Convallaria majalis). Zwar gehört dieses, einzeln betrachtet, eigentlich nahezu unscheinbare Blümchen in die Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae), dennoch wäre es verheerend, daraus zu schließen, dass es deshalb auch essbar sei. Die wild in sommergrünen Buchen- und Eichenwälder vorkommende und bis zu 30 cm hoch werdende Pflanze ist in allen Pflanzenteilen stark giftig, insbesondere die roten Beeren, die im Herbst sichtbar werden. Die Giftstoffe sind herzwirksame Glycoside, die ähnlich denen des Roten Fingerhutes in der Medizin gegen Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen Verwendung finden.
Meist ganz pünktlich zum 1. Mai bildet die Pflanze zwischen zwei großen krautigen Laubblättern einen traubigen Blütenstand mit 5 bis 10 hängenden, weißen und glöckchenförmigen Blüten aus. Der typische und intensive Blütenduft lockt hauptsächlich Bienen zur Bestäubung an. Seit langer Zeit wird dieser süßliche und bezaubernde Duft des Blütenöls für die Parfümherstellung genutzt und findet sich auch als besonders feminin wirkendes Duftaroma in Seifen und Kosmetikartikeln.
Wer Maiglöckchen in seinem Garten haben möchte, kann mittlerweile auf eine schöne Auswahl an größerblütigen und auch zart rosafarbenen Sorten wählen. Obwohl sich das Maiglöckchen an ihm zusagendem Standort mittels seiner Rhizome emsig vermehrt, steht es doch an seinen natürlichen Standorten in unseren Wäldern unter Naturschutz und darf nicht ausgegraben werden.
Einen kaum steigerbaren Charme besitzen Maiglöckchen-Sträußchen - ein Fest für Augen und Nase!


05.05.2015

Das Duftveilchen - Die zarte Verführung


Das Duftveilchen – Die zarte Verführung

Wir brauchen gar nicht weit zu gehen. Oft sitzen die zarten, lilablauen Blütenköpfchen dicht an dicht gedrängt im noch niederen Gras unter lichtem Gebüsch. Das Wohlriechende Veilchen, Viola odorata aus der Familie der Veilchengewächse (Violaceae) kommt weltweit in den Lebensräumen der gemäßigten Breiten vor und wird seit der Antike als Duft- und Heilpflanze in den Gärten der griechischen und römischen Antike kultiviert. Es gibt wohl kaum eine andere Blume zu dieser Jahreszeit, die so sehr mit Charme und süßem Duft den Frühling symbolisiert und seit Jahrtausenden ihren festen Platz in Legenden, Gereimtem und Komponiertem behauptet.
So wuchs einer antiken, griechischen Legende nach das Veilchen an der Stelle, wo der Sänger Orpheus seine Lyra niedergelegt hatte. In einer anderen Erzählung wurde die schöne, aber spröde Tochter des Himmel tragenden Atlas von den Strahlen des Sonnengottes verfolgt. Als die fliehende Schöne sich Hilfe von Zeus erbat, verwandelte dieser das Mädchen in ein Veilchen, das von nun an, geschützt vor den sengenden Strahlen des Sonnengottes, in den lichten Gebüschen des Waldsaums wächst.
Dort, wo sich das Veilchen wohlfühlt, vermehrt es sich mit seinen Rhizomen und mit Hilfe seiner Samen von ganz alleine und sucht sich auch ungewöhnliche Plätzchen aus: Wegesränder, halbschattige Mauerkronen, grasige Säume unter Büschen und Bäumen. Und in jedem Jahr erfreuen uns die zarten Schönen wieder.

Das Duftveilchen – Die zarte Verführung

Wer die Möglichkeit hat, sollte sich an dem kleinen Gebinde eines Biedermeiersträußchens versuchen: man pflücke ca. 20 frisch erblühte Blütchen auf möglichst langen Stängeln, umfasse diese mit 6 der herzförmigen Blätter und binde einen festen Bindfaden darum. Das kleinste Väschen, das wir haben, ist gerade recht für dieses zauberhafte Miniatur-Gebinde!


06.04.2015

Die Orientalische Lenzrose


Die orientalische Lenzrose

Wenn einer unserer ersten Vorfrühlingsblüher weder vor Nässe noch Frost zurückschreckt, sondern oft schon im Februar sein Wachstum beginnt und unbeirrt eine Blütenknospe nach der anderen durch Schnee und Kälte ans Licht und in die Sonne schiebt, dann handelt es sich garantiert um die orientalische Lenzrose oder Nieswurz, Helleborus orientalis aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Mehr noch als ihr berühmtes Familienmitglied Helleborus niger, die Christrose, hat sie längst ihren Siegeszug durch Gärten und Parkanlagen angetreten, denn sie vermehrt sich mittels ihrer Balgfrüchte und mit Hilfe von Ameisen ganz und gar gerne und äußerst großzügig. Durch Kreuzungen verschiedener Arten sind heute interessante Hybriden auf dem Markt, deren Farbpalette über Weiss, Creme, Gelb bis Rosa, Rot und Aubergine reicht. Zudem können die Blüten gestreift und gepunktet sein und changieren somit in einem vielfältigen Erscheinungsbild.
Die Horste der in allen Teilen giftigen Lenzrosen können gut 40 cm hoch werden, verbreitern sich im Laufe der Jahre zunehmend und werden mit der Zeit zu überzeugenden und ausgesprochen dekorativen Blickfängen. Allerdings muss dann der Standort der orientalischen Schönen ihren Bedürfnissen entsprechen: halbschattige bis schattige Lage, gerne unter höheren Bäumen, durchlässige Erde mit Humus- und Kalkanteil, sowie eine stets vorhandene Grundfeuchtigkeit.
Versetzen oder stören - eventuell durch Hacken - sollten wir die giftige Schönheit nicht; was ihr nicht gefällt, quittiert sie mitunter durch jahrelanges Beleidigtsein.


05.03.2015

Schneeglöckchen


Schneeglöckchen Galanthus nivalis

Nichts rührt uns mehr und läßt uns sehnlichst auf den Frühling hoffen, als die anmutigen, weißen Glöckchen, die sich mitunter zahlreich aus der Schneedecke schieben. Das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) ist ein ausdauerndes Zwiebelgewächs, dessen ursprüngliche Heimat in höher gelegenen Auwäldern oder anderen Boden-feuchten Regionen des südlichen Europas und Westasiens liegt. Doch bereits seit etwa 500 Jahren wird das Hübsche Februarmädchen - wie es mancherorts auch genannt wird - in unseren Gärten kultiviert und erfreut in jedem ausgehenden Winter Gartenbesitzer und Spaziergänger mit vielen weißen, nickenden Blütchen in elegant aufrecht stehenden und spitz auslaufenden Blättern.
Wo er sich wohl fühlt, vermehrt sich der kleine Vorfrühlingsbote ganz von selbst. Aber, ehrlich gesagt: wir können zu dieser frühen Jahreszeit nie genug von den Hübschen Februarmädchen haben. Denn wenn sich die späteren Frühlingsblüher farbenprächtig und auftrumpfend in unseren Gärten breitmachen, ist unser Schneeglöckchen schon wieder dabei, sich zu verabschieden. Wer also recht schnell für einen größeren Bestand des zarten Frühblühers sorgen möchte, der teilt die Horste direkt nach der Blüte und pflanzt sie an den verschiedensten Stellen im Garten neu auf.


14.02.2015

Der alles umschlingende Efeu


Der alles umschlingende Efeu

Jetzt im Winter, wenn Grünlaubiges rar ist, dann zeigt sich der durchsetzungsfähige Kletterkünstler, wie er mit ausgesuchter aber selbstverständlicher Pracht altes Gemäuer schmückt, Mauerkronen verziert, Baumstämmen ein grünes Kleidchen zaubert und auf dem Boden dunkelster Gartenecken einen grün-beige melierten Teppich ausbreitet. Dennoch graust's manch ordnungsliebendem Gartenbesitzer angesichts der hartnäckigen Vitalität des Gemeinen Efeus, (Hedera helix). Mit Hilfe seiner Haftwurzeln "klettert" der Unverwüstliche aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae) mit langen Trieben, an denen sich herzförmige, drei bis fünflappige, kräftige Blätter befinden, im Laufe der Zeit selbst in 30 m hohe Bäume. Im Alter von ca. 7-8 Jahren beginnt er, sich in seiner "Altersform" zu präsentieren: die einzelnen, jetzt viel kürzeren Triebe verholzen unterhalb ihrer Verzweigung. An den oberen, aufrechten Zweigen wachsen jetzt glänzende, rautenförmige Blätter mit fein geädertem Muster - und der Efeu beginnt zu blühen! Spät im Jahr bildet er Knospen und unscheinbare, jedoch stark süßlich und für menschliche Nasen unangenehm duftende Blüten aus, die massenweise Bienen anlocken. Die anschließend reifenden blauschwarzen Beeren sind - wie die ganze Pflanze - giftig, wurden aber schon von Hippokrates als Arzneipflanze beschrieben. Und noch heute wird das Schleim lösende Hederin gegen Hustenkrankheiten eingesetzt.
Ob Efeu tatsächlich durch seine massige Last die Bäume, die er "umschmeichelt" zu erdrosseln vermag, ist ungeklärt. Sprengkraft zeigt sich jedoch dort, wo er seine feinen Haftwurzeln in nicht mehr ganz intaktes Mauerwerk oder Verputz treiben kann. Hier wäre hin und wieder eine Kontrolle des malerischen und urwüchsigen Efeus angebracht.


19.01.2015

Die Kamelie


Die Kamelie

Sie ist schön, vollkommen und äußerst ausdrucksvoll, die immergrüne Kamelie (Camellia japonica) aus der Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae), mit ihren verführerisch leuchtenden Blüten, egal ob pompös aussehend und dekorativ gefüllt, oder einfach, zart und zerbrechlich wirkend. Die Heimat dieser besonderen Pflanze liegt in den feuchten Bergregionen, Chinas und Japans, Nepals und Vietnams. Obschon der Strauch mit seinen festen, ledrigen und dunkelgrünen Blättern an seinen natürlichen Standorten eine Höhe bis zu 8 Metern erreichen kann, müssen wir uns hier mit wesentlich kleineren Pflanzen, meist in Kübeln gehalten, begnügen. Denn nur in klimatisch begünstigten Gegenden, ohne allzu tiefe Dauerfröste, bleibt die edle Schöne an ihrem ansonsten sehr langen Pflanzenleben und kann sich ohne Schaden entfalten. Wer nicht in klimatisch begünstigten Regionen lebt, dem sei empfohlen, die ausgepflanzte Pflanze in eine gute, sie schützende Laubschicht zu hüllen oder sie gleich in Kübeln zu halten, die kühl, aber frostfrei und hell überwintern. Wärme im Winter und Zentralheizungsluft malträtiert die Pflanze und führt zu Knospenfall. Die Kamelie braucht kalkfreie, saure Erde und muss mit Regenwasser gegossen werden; eine Düngergabe mit der Hälfte der angegebenen Menge alle paar Wochen fördert ihre Gesundheit und die Blütenbildung.
Die eigenwillige und Schöne verabscheut direktes und volles Sonnenlicht, fühlt sich aber im bedeckt lichten und luftfeuchten Milieu besonders wohl.
Übrigens, es gibt auch duftende Sorten und Hybriden dieser stolzen und wertvollen Pflanze.


07.12.2014

Der Hirschzungenfarn


Der Hirschzungenfarn

Der Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium, früher Asplenium scolopendrium) ist ein immergrüner Farn, der sommers wie winters schattige Stellen in unseren Gärten und in freier Natur schmückt. Wild kommt er ursprünglich weltweit in den klimatisch gemäßigten Zonen, vorzugsweise an halbschattigen und schattigen Hängen, felsigen Schluchten mit genügend Feuchtigkeit und Kalkgehalt im Boden vor. Längst ist er mit seinen glänzend grünen und zungenartigen Blättern ein gern gesehener und eindrucksvoller Bewohner unserer Gärten geworden. Dieser Farn ist äußerst langlebig, pflegeleicht und wächst, an ihm zusagenden Standorten, horstartig und ausladend.
In freier Natur ist diese besondere Pflanze nach der Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt“, befindet sich auf der Roten Liste und darf keinesfalls ausgegraben werden.
Dennoch müssen wir in unseren Gärten nicht auf diese besondere Blattschmuckpflanze verzichten, denn es gibt mittlerweile zahlreich kultivierte Zierformen. Und wenn Standort und Bodenverhältnisse stimmen, dann vermehrt sich der Hirschzungenfarn mittels seiner Sporen über den Generationenwechsel von ganz alleine.


30.11.2014

Die Brautmyrte - Eine zarte Eigensinnige


Die Brautmyrte

Wer kennt nicht den zierlichen, immergrünen Strauch der bei uns nicht winterharten Myrte (Myrta communis) aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae)? Vor allem während der Blütezeit in den Sommermonaten bis weit in den September hinein, zeigt die Myrte mit ihren weißen, duftenden Blütchen und den zahlreichen Staubgefäßen einen Liebreiz sondergleichen, der auch verantwortlich ist für ihr sehr symbolhaftes Charakteristikum als Brautblume. Die kleinen, ledrigen Blätter der Myrte enthalten eine Vielzahl an ätherischen Ölen, die schon im Altertum als Heilkraut gegen verschleimte Atemwege eingesetzt wurden.
Obwohl die Myrte zu den typischen Pflanzen der Macchia und Garrigue gehört und in ihren Herkunftsgebieten Sonne, Wind und Trockenheit ausgesetzt ist, zeigt sie sich als Kübelpflanze recht kapriziös und verzeiht uns keine Pflegefehler. Zwar akzeptiert sie auch einen halbschattigen Standort auf der Terrasse, zeigt sich aber absolut kompromisslos in Bezug auf Kalk in der Pflanzerde und im Wasser. Gießen Sie deshalb sommers wie winters ausschließlich mit Regenwasser. Beim Umtopfen braucht die schöne Myrte Azaleen- oder Rhododendronerde und gedüngt werden darf lediglich mit der Hälfte der angegebenen Menge. Gegossen werden sollte weder zu viel noch zu wenig. Wenn der Frost kommt, braucht die Myrte ein kühles und helles Winterquartier.
Myrten eignen sich - ähnlich wie Buchsbäumchen - bestens dazu, in Form geschnitten zu werden. Allerdings fällt dann die reizvolle Blüte aus und auch die kleinen, blau-schwarzen und an den Geschmack von Wacholder erinnernden Beeren, aus denen in Korsika und Sardinien der würzige Mirto-Likör hergestellt wird, bilden sich nicht aus.
Übrigens, Myrten-Bäumchen in Kübeln können bei guter Pflege längst über hundert Jahre alt und von Generation zu Generation weiter gegeben werden.


23.09.2014

Der Echte Wurmfarn


Der Echte Wurmfarn

Der Echte oder Gewöhnliche Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) aus der Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae)ist einer der häufigsten und anspruchslosesten Farne in unseren Wäldern und Gärten. Dennoch kann die horstartig aufrechte Pflanze mit ihren filigran gefiederten Blättern, die meist als Wedel bezeichnet werden, für ein ausgesprochen exotisches Flair in schattigen Gartenbereichen sorgen, denn Farne sind faszinierende Urweltwesen. Seit über 400 Millionen Jahren existieren sie auf unserer Erde und zeigen eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit. Noch immer ist ihr Lebenszyklus derselbe wie in Urzeiten: sie blühen nicht und bilden deshalb auch keine Samen aus; ihre generative Vermehrung erfolgt über Sporen.
Man muß keinen sehr großen Aufwand treiben, damit sich der recht genügsame Echte Wurmfarn in unseren heimischen Gärten wohlfühlt und schattige Standorte, an denen andere Blattpflanzen Existenz-Schwierigkeiten haben, bisweilen üppig besiedelt. Je durchlässiger, frischer und humusreicher der Boden ist, desto stolzer und ausladender werden die Horste von Jahr zu Jahr. Auch absonnige Bereiche vor Hauswänden und Mauern werden mit dem feinen und elegant wirkenden Laub des Wurmfarns aufgewertet und schaffen eine anmutige und unaufgeregte Garten-Atmosphäre.
Ein leises, unaufdringliches aber wundervolles Natur-Schauspiel können wir bei unserem Wurmfarn in jedem Frühling aufs Neue beobachten: die vollkommen kunstvolle Blatt-Entfaltung, das Aufrollen der festen, braun-grünen „Farnschnecken“ zu weichen, filigranen und frischgrünen Wedeln.


03.08.2014

Agapanthus - Die Schmucklilie


Agapanthus - Die Schmucklilie

Wer kennt und liebt nicht diese faszinierenden Blütenkugeln in leuchtendem Blau? Ursprünglich stammt die Pflanzengattung Agapanthus aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) aus dem südafrikanischen Raum; die immergrünen Arten kommen in den Küstenregionen vor, die Laub abwerfenden besiedeln feuchtere Grasgebiete in den höher gelegenen Regionen des Inlands und ziehen während der Trockenzeit ihr Blattwerk völlig ein.
Die recht anspruchslose und relativ lange blühende Schmucklilie ist im Kübel ein attraktiver Blickfang für die Terrasse und ausgepflanzt eine äußerst dekorative Zierde für sonnige Gartenbereiche. Lediglich ein paar wenige, aber wichtige Pflegetipps sind für ein langes und gesundes Pflanzenleben dieser Schönheiten zu beherzigen:
Die immergrünen Arten, die ihr Blattwerk über den gesamten Winter behalten, müssen bei uns als Kübelpflanze in ausreichend großen Gefäßen gehalten werden, die trocken und frostfrei, idealerweise bei einer Temperatur von ca. 0° C bis 7° C überwintern. Ab April wird regelmäßig gegossen und gedüngt; dabei auf einen guten Wasserabzug achten, denn stehende Nässe verträgt die ansonsten anspruchslose Pflanze nicht. Erst umtopfen, wenn das Gefäß fast "aus allen Nähten platzt".
Die Laub abwerfenden Arten der Schmuck- oder auch Kap-Lilien verlieren ihre Blätter im Winter, vertragen sogar etwas Frost und können deshalb an geschützter Stelle in gut durchlässigem Boden ausgepflanzt werden. Allerdings benötigen sie im Winter eine schützende und möglichst trockene Laubschicht, über die zum Schutz gegen zu viel Feuchtigkeit eine Folie gelegt wird. Mit dem beginnenden Austrieb im darauffolgenden Frühling benötigt die Pflanze Licht und die Laubdecke muß entfernt werden.
Übrigens, die Blüten-Dolden unserer schönen Kap-Lilie sind ein lange blühender und attraktiver Vasenschmuck.


29.07.2014

Der Waldgeissbart


Waldgeissbart

Es ist schon erstaunlich, dass der Waldgeissbart (Aruncus dioicus) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) so wenig in unseren Gärten anzutreffen ist. Einst eine typische Bewohnerin nährstoffreicher Wälder und Auen ist diese eindrucksvolle Pflanze während der Blütezeit eine ausgesprochene Zierde schattiger und halbschattiger Gartenbereiche. Der auffällige, cremefarbene Flor der Staude und verantwortlich für die Namensgebung, ist eine Blütenrispe, der man eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Ziegenbart nachsagt.
Doch auch ohne Blütenschmuck ist der Waldgeissbart eine ausgesprochen hübsche Erscheinung. Die mehrfach gefiederten hellgrünen Blätter wirken fein und filigran. An ihm zusagenden Standorten kann der Geissbart ohne weiteres eine eindrucksvolle Größe bis zu 2 Metern erreichen und einen Umfang bis zu 1,5 Metern annehmen. Sind die Standortbedingungen schlechter und der Boden nährstoffarm, paßt sich diese besondere Pflanze den vorhandenen Lebensbedingungen an und bleibt einfach kleiner und weniger üppig.


29.06.2014

Tränendes Herz oder Jungfernherz


Tränendes Herz

Es rührt einen tatsächlich, wenn sich im Mai die herzförmig Blüten an elegant geschwungenen Stängeln zwischen filigranem Laub zeigen, aufgereiht hängend wie an einer Wäscheleine.
Das Tränende Herz (Dicentra spectablis) aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) stammt ursprünglich aus feuchten Berglaubwäldern Koreas und dem Nordwesten Chinas. Schon früh hat die Pflanze den Weg über die Klostergärten in die Bauerngärten gefunden und ist seitdem zu einer der beliebtesten Gartenstauden geworden.
Gemäß ihrer Herkunft braucht das Jungfernherz einen Platz im lichten Schatten und frischen, humosen und durchlässigen Boden. Dass das Laub nach der Blüte relativ schnell einzieht, nehmen wir der hübschen Herzblume nicht übel und sorgen beizeiten für die entsprechende Nachbarschaft.
Übrigens, das Tränende Herz ist eine ganz besonders attraktive und haltbare Schnittblume für die Vase.


28.05.2014

Japanischer Wildapfel


Japanischer Wildapfel

Eine ganz besonders reiche und charmante Frühlingsblüte beschert uns der Japanische Wildapfel (Malus floribunda). Der 4 bis 6 Meter hoch und breit ausladend werdende, sommergrüne Baum hat eine strauchförmige, dicht verzweigte Wachstumsform. Die Blüte wirkt zweifarbig, da die Knospe in Rot erscheint und der Flor voll erblüht sich fast weiß, mit zartestem Rosa überhaucht, zeigt.
Ein zweiter Blickfang im Jahr bietet der Herbst: sowohl die orange-rote Herbstfärbung des Laubs, als auch die vielen kleinen Äpfelchen mir nur einem 1 cm-starken Durchmesser wirken malerisch und heiter.
Der wenig pflegeintensive und schwachwüchsige Strauch ist bestens für kleine Gärten geeignet und liebt einen sonnigen Standort in frischen bis feuchten Böden. Allerdings wäre Staunässe dem Tiefwurzler nicht zuträglich. Das bis -29 °C frostharte Gehölz ist zudem während der Blüte eine Bienenweide und wegen der dichten Belaubung ein willkommenes Vogelschutzgehölz.


12.04.2014

Das Scharbockskraut - eine kleine, durchsetzungsfähige Wildpflanze


Das Scharbockskraut - eine kleine, durchsetzungsfähige Wildpflanze

Ein nur zur Blütezeit auffallendes, aber äußerst ausbreitungswilliges Pflänzlein ist das Scharbockskraut (Ranunculous ficaria). Oft schon taucht es im zeitigen Frühjahr in Natur und Gärten gerne an feuchten Stellen auf und breitet sich mit ungehemmter Wuchslust aus. Wer es einmal im Garten hat, kriegt es nicht mehr los und muß sich mit dem hübschen, Knollen bildenden „Wucherfritzen“ irgendwie arrangieren. Bereits im Februar beginnt das Kraut seine glänzend grünen und herzförmigen Blättchen zu zeigen und „webt“ innerhalb weniger Tage einen geschlossenen, kräftig grünen Teppich. An den sich anschließend in Goldgelb entfaltenden Stern-Blütchen läßt sich durchaus gut die Hahnenfuß-Familienzugehörigkeit erkennen. Die Blütezeit ist recht kurz und die Reifung der Samen geht schnell. Nach wenigen Wochen vergilben die Blätter und sterben ab und unser radikales Kräutlein schlummert nun in einer langen und schöpferischen Pause - nahezu ein dreiviertel Jahr - seiner nächsten oberirdischen Existenz entgegen.


21.03.2014

Krokus - Der kleine, frühe Frühlingsbote


Krokus - Der kleine, frühe Frühlingsbote

Es gibt eine ganze Reihe Botanischer Krokusse, die bereits im Februar hübscheste, zarteste und farbenfreudigste Blütenkelche aus ihren zwergigen Knollen heraus schieben, und so in der Sonne strahlend, Hummeln und Bienen anlocken. Obwohl sie allesamt ursprünglich südlich der Alpen heimisch waren, sind doch fast alle bei uns als voll frosthart einzustufen.
Ein ganz besonders auffälliger und farbintensiver Vertreter der Elfen-Krokusse, botanisch Crocus tommasinianus, ist 'Ruby Giant'. Die besondere Färbung der Blüte - die Außenseite der Blütenblätter ist ein dunkles Violett, die Innenseite ist etwas heller gefärbt und der tiefliegende Kelch verblaßt im zartesten Hellviolett, in dem die kräftig orangefarbenen Staubgefäße und der Griffel einen starken Kontrast bilden und der Blüte den Anschein eines heiteren Farbenspiels verleihen. Im Gegensatz zu anderen Elfen-Krokussen versamt sich 'Ruby Giant' nicht, bildet dafür aber bereitwillig viele Tochterknollen. Entsprechend kann man ihn in der Ruhephase - nach Einziehen des feinen, grasartigen Laubes- durch Teilung vermehren.


27.02.2014

Blüten der Kälte - Der winterblühende Duftschneeball


 Blüten der Kälte – Der winterblühende Duftschneeball

Über die gesamten Wintermonate blüht dieser Duftschneeball (Viburnum x bodnantense) aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) mit sehr hübschen weiß-rosa Blüten, die zudem einen umwerfenden, mandelartigen Duft haben. Der sommergrüne Strauch ist, so wie wir ihn kennen, eine gärtnerische Züchtung und steht meist mit der Sorte ‚Dawn’ in unseren Gärten. Der Strauch kann eine Höhe von 3 bis 3,5 Metern erreichen, bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und wächst ungeschnitten am schönsten.
Die frühlingshafte Blütenwirkung mitten im Winter ist beim Duft-Schneeball ohne Konkurrenz. An sonnigen Wintertagen, die rosa Blütchen gegen den blauen Himmel zu sehen, löst unweigerlich Frühlingsgefühle in uns aus.


28.01.2014

Der Winterjasmin - Ein Dauerblüher der Kälte


Der Winterjasmin -  Ein Dauerblüher der Kälte

Der laubabwerfende aber auch ohne Blätter recht grün wirkende Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) ist mittlerweile aus unseren Gärten und Parks nicht mehr wegzudenken. Wild kommt der üppig gelb blühende Jasmin aus den nördlichen und westlichen Chinesischen Provinzen und wächst dort in Dickichten, an Hängen und in Schluchten, in Höhenlagen zwischen 800 und 4.000 Metern. Von dort hat der vital wachsende und mitunter etwas sparrig wirkende Strauch seine große Frosttoleranz mitgebracht und ziert heute bei uns problemlos so manche Mauerkrone und verschönt schmucklose Betonwände und Zäune.
Wer heiter strahlende Blüten in der kalten Jahreszeit schätzt, der ist mit dem unkomplizierten Winterjasmin bestens beraten.


28.12.2013

Schön, langlebig und robust - Die Herbst-Anemone


Herbstanemone, Anemone tomentosa 'Robustissima'

Wer sich für seinen Herbst-Garten einen reichen, üppigen und langlebigen Blütenzauber wünscht, dem sei die Herbst-Anemone aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) mit ihren erstaunlich wuchsfreudigen Arten, wie Anemone hupehensis und Anemone tomentosa, sowie deren gezüchteten Hybriden mit inzwischen zahlreichen Sorten, wärmstens empfohlen.
Die reinen Arten -zunächst auch als Anemone japonica bezeichnet- sind ursprünglich in den hügligen Hanggebieten und an Flußufern, in Höhen zwischen 400 und 2000 Metern, in Taiwan und einigen südlichen chinesischen Provinzen beheimatet. Viele Arten und Sorten werden ungefähr seit dem Jahre 1900 im europäischen Raum als Zierpflanzen kultiviert und neigen bei optimalen Standortansprüchen mittels ihrer Wurzelausläufer zu dezentem Wuchern und Verwildern. Auf den ca. 1 m hohen grün-rötlichen und behaarten Stängeln sitzen in lockerer Verzweigung mit hochgestellten wenigen Blättern zunächst silbrig-rosafarbene, kugelige Knospen, die sich später zu strahlenden, in hellerem oder dunklerem Rosa variierenden Blütenkränzen öffnen. Zwischenzeitlich gibt es auch dichter gefüllte, rüschenartig bis gefranst aussehende, von kräftigem Rosa bis rein weißen Blüten.
Die Wirkung dieser schönen Blumen hat immer etwas Heiteres und Verspieltes. Ein leiser Luftzug genügt und die hohen Blütenstängel wiegen sich sanft über ihrem dunkelgrünen Blätterkleid. Die Pflanzen lieben einen sonnigen bis halbschattigen Standort und nährstoffreichen Boden. Äußerst attraktiv nimmt sich unsere Herbst-Anemone in der erlauchten Gesellschaft filigraner Gräser und strenger Silberkerzen aus und zeigt ihren Charme auch als lange haltende Schnittblume in der Vase.


04.09.2013

Flammenblume - Der Sommerphlox


Primel - Primula-vulgaris-Hybriden

Eigentlich darf er in keinem spätsommerlichen und frühherbstlichen Garten fehlen! Der Sommer- oder Staudenphlox (Phlox paniculata) aus der Familie der Sperrkrautgewächse stammt ursprünglich aus den Auwäldern im östlichen Nordamerika. Die ausdauernde, krautige Pflanze mit dem überzeugend würzigen Duft kann je nach Sorte und Standort zwischen 50 und 120 cm hoch werden und verzaubert zur Blütezeit den Garten in ein auffälliges Farbenspektakel. Die Flammenblume liebt nährstoffreiche, humose Böden in voller Sonne oder lichtem Halbschatten. Genügend Feuchtigkeit in der Wachstumsphase belohnt sie mit einer üppigen Blüte. Mittlerweile ist die Sortenvielfalt riesig und deckt eine breite Farbpalette von klaren Weiß-, Rosa- und Violettönen, teilweise mit einem andersfarbigen, „dunklen Auge“ oder einer dunkleren Umrandung des Blütenkelches ab. Für Liebhaber gibt es sogar intensive, kühle Rottöne und ein klares Orange- bis Zinnoberrot. Je nach Lichteinfall kann die Farbwirkung changieren. Vorsicht ist bei der Kombination mit anderen Stauden geboten. Die in warmen Gelb- und Rottönen blühende Pflanzennachbarn vertragen sich mit der vornehmen blaustichigen Kühle des Phloxes gar nicht und unentwegtes Gartengezänk wäre Ihnen dann sicher.


15.08.2013

Die Himalaja-Wolfsmilch


Primel - Primula-vulgaris-Hybriden

Die Himalaja-Wolfsmilch (Euphorbia griffithii) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse ist, wie der Name verrät, ursprünglich eine Bewohnerin der himalajischen Bergregionen und gedeiht bis in 3000 Metern Höhe in lichten Eichen- und Kiefernwäldern. Als Gartenstaude ist vor allem die Sorte 'Fireglow' wegen ihrer intensiv orange-roten bis rostbraunen Hüllblätter ein spektaklärer Blickfang, der über die gesamte Gartensaison anhält. Die Pflanze kann je nach Standort in voller Sonne oder Halbschatten bis zu einem Meter hoch werden, vorausgesetzt man bietet ihr einen nährstoffreichen und nicht zu trockenen Boden. Etwas Vorsicht ist, bei ihr zusagendem Standort, mit den mitunter reichlich gebildeten Rhizomen und dem, bei Verletzung der Pflanze austretenden Milchsaft geboten. Die knallgelbe Blattfärbung bietet dem herbstlichen Garten ein zusätzliches Highlight.


15.06.2013

Primeln, Primeln, Primeln - aus dem Lateinischen primula = die erste


Primel - Primula-vulgaris-Hybriden

Nichts ist anrührender, als die Farbenpracht dieser kleinen und mit der Zeit üppig auftreten könnenden Frühlingsbotin Primel. Meist sind es Primula-vulgaris-Hybriden, die sich ohne unser großes Zutun am Rande des Rasens oder der Staudenbeete kissenartig breitmachen – vorausgesetzt wir lassen sie in Ruhe. Einmal gesetzt - man kann die blühenden Pflänzchen meist schon Mitte Februar preisgünstig als Massenware in Gartencentern und Gärtnereien kaufen und nach der Blüte in Freie setzen - richten sich die kleinen Pflanzen im Garten häuslich ein, vermehren sich stetig über Rhizome und Samen und sorgen in jedem Jahr wieder für einen bunt gemischten Jahresauftakt. Allerdings gehen die ursprünglich intensiven und oft knalligen Farben verloren und unsere hübschen Frühlingsblüher pendeln sich farblich bei charmanten und heiteren Pastelltönen ein. Primeln mögen frische, nährstoffreiche, kalkhaltige Böden und wachsen gleichermaßen gut in Sonne und Halbschatten. Wollen wir sie auch im Rasen oder in der Wiese haben, sollten wir sie bis zur Samenreife (Ende Mai) beim Mähen aussparen. Und wenn unsere frühen Boten Lebenslust und genügend Feuchtigkeit haben, dann zeigen sie manchmal auch noch im späten Herbst einige ihrer Blütchen.


22.03.2013

Der Liebesperlenstrauch


Der Liebesperlenstrauch

Gerade im Winter und in Eis und Schnee hat der Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri), auch Schönfrucht genannt, eine umwerfende Wirkung, weil er jetzt, zu dieser Zeit übersät ist mit auffälligen, violetten Steinfrüchten. Ursprünglich stammt die Schönfrucht aus Mittel- und Westchina, ist aber hier mittlerweile als Zierstrauch in vielen Gärten und Parks ein beliebter Blickfang. Der etwa zweieinhalb Meter hoch und breit werdende Strauch mag einen durchlässigen und humosen Boden und sollte in rauhen Lagen an einen geschützten Standort, ohne eisige Winde aus Norden und Osten, gepflanzt werden.
Übrigens, die Sorte 'Profusion' hat einen besonders starken Fruchtansatz mit Liebesperlen und hält sich auch in der Vase als ganz besonderer Zimmerschmuck.


23.12.2012

Japanischer Fächer-Ahorn


Japanische Fächer-Ahorn (Acer palmatum)

Ein ganz und gar dekoratives Baum-Wesen ist der Japanische Fächer-Ahorn (Acer palmatum), der als Wildform ursprünglich aus Japan, China und Korea stammt. Der in der Regel kaum über 5 m hoch werdende und langsam wachsende Baum hat sehr schön gefingerte Blätter, bei der Sorte 'Dissectum' gar sind sie tief geschlitzt und geben so dem Gehölz ein anmutiges und filigran erscheinendes Laubkleid.
Der recht robuste und winterharte Fächerahorn mag gernen humosen Boden, ist aber ansonsten mit seinem Standort nicht wählerisch: er wächst gleichermaßen in Sonne und Halbschatten; ebenso unter hohen Laubbäumen. Seine vollkommene Schönheit entfaltet der japanische Ahorn im Herbst und Spätherbst: die Laubfärbung reicht von klarem, kräftigen Gelb, über leuchtendem Orange und feurigem Rot, hin zu tiefstem Weinrot - ein zauberhafter Blickfang, auch für kleine Gärten!


31.10.2012

Die Silberkerze


Samthortensie Hydrangea aspera

Eine schöne und eigenwillige Blütenpflanze, die ganz besonders gut vor einem dunkleren Hintergrund und im Halbschatten zur Geltung kommt, ist die Trauben-Silberkerze (Cimicifuga racemosa) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Diese mehrjährige, krautige und aus dem Osten Nordamerikas stammende Staude kann mit ihren weißen Blütenkerzen in jedem Sommer eine Höhe von über zwei Metern erreichen. Im späten Herbst bildet die Silberkerze zahlreiche Samen aus, die Stängel und Blätter sterben ab und die Pflanze überwintert unterirdisch nur mit ihrem Wurzelstock. Damit sie ihre silbrig-weiße Blütenpracht auch wirklich zeigen kann, benötigt die Silberkerze einen lockeren, frischen und humosen Boden und möchte an heißen Tagen gewässert werden.


09.09.2012

Eine raue Schönheit - Die Samthortensie


Samthortensie Hydrangea aspera

"Per aspera ad astra" sagt ein lateinisches Sprichwort, "Durch das Raue zu den Sternen". Und fast könnte man meinen, es leuchten einem Blüten-Sterne entgegen, wenn man die Samthortensie (Hydrangea aspera) in ihrem auffälligen Flor in schattig-dunkelen Gartenbereichen blühen sieht.
Wer für schattige oder halbschattige Garten- oder Eingangsbereiche einen exotisch anmutenden und ausgesprochen charmanten Blickfang will, der kommt an dieser besonderen Pflanze nicht vorbei. Dieser auffällige Strauch wird je nach Standort ca. 2 - 3 Meter hoch und mit der Zeit ebenso breit. Die sommergrünen Blätter sind groß, von vornehm dunkelgrüner Farbe und samtig behaart. Die schirmförmigen oder tellerartigen Trugdolden können einen Durchmesser bis zu 25 cm annehmen und bestechen durch den Kontrast der unterschiedlich großen und verschiedenfarbigen Blüten. Die 2 bis 5 cm breiten, sterilen und meist am Randbereich der Dolde stehenden Blüten sind meist weiß bis rosa überhaucht und weisen einen gezähnten Rand auf. Die fruchtbaren, 1,5 bis 2,5 mm langen und meist glocken –oder röhrenförmigen Blüten sind von einem bezaubernden Blauviolett. Zur Blütezeit werden massenweise Bienen angelockt, die systematisch die Dolden beweiden. Überall da, wo in sehr beschatteten Bereichen des Gartens sonst keine Blütenpflanzen mehr wachsen, ist die unkomplizierte Schöne an der richtigen Stelle. Natürlich liebt sie auch den Habschatten und setzt dann sogar noch einen üppigeren Flor an. Um den Griff zu den Sternen zu schaffen braucht die Samthortensie allerdings einen humosen Boden und sollte bei Trockenheit gewässert werden.


29.07.2012

Der Judasbaum


Judasbaum Cercis siliquastrum

Er ist auffällig, schön und hat offensichtlich Charakter. Denn laut einer Legende aus dem Mittelmeerraum erhängte sich Judas Ischariot nach den Verrat Jesus von Nazareth an diesem Baum. Der bis dahin weißblütige Baum weinte aus Scham nun rote Blüten-Tränen.
Der Judasbaum (Cercis siliquastrum) aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) ist vor allem in der Blütezeit ein imposanter Hingucker. Obwohl seine natürlichen Verbreitungsgebiete in den Mittelmeerländern, in Südeuropa, Vorderasien und dem Balkan liegen, hat sich der maximal 8 Meter hoch werdende Baum mittlerweile bei uns in Parks und Gärten als Ziergehölz etabliert. Gerade jetzt sieht man seine furiosen pink-rosa Blüten schon weithin leuchten. Beim Näherkommen offenbart sich dann nicht nur die typische Form des eßbaren Hülsenfrüchtler-Flors, sondern auch, dass viele der Blüten an älteren Stamm- und Astteilen sitzen und somit am mehrjährigen Holz blühen. Diese "Stammblütigkeit", Kauliflorie genannt, ist sonst im mitteleuropäischen Gebiet ein eher seltenes Phänomen.
Für unsere Gärten ist der Baum oder Strauch bestens geeignet. Er wird nicht zu hoch, ist gut frosthart (und in diesem Februar bei uns nicht erfroren!), liebt kalkhaltigen Boden und ist auch außerhalb der Blütezeit ein ausgesprochen anmutiges Gehölz. Sein hellgrünes, nicht zu dichtes Laubkleid spendet lichten Schatten.


20.05.2012

Eine fernöstliche Garten-Diva - Die Magnolie


Tuplen-Magnolie (Magnolia x soulangeana)

Einst wurden weißblühende Magnolien in die Tempel-Gärten Chinas gepflanzt und galten lange Zeit als das alleinige Eigentum der kaiserlichen Herrscher im Reich der Mitte. Auf ihre Ausfuhr stand bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Todesstrafe. Mit der Öffnung Chinas gegenüber dem Westen trat die Magnolie mit ihrer vollendeten Blüten-Schönheit einen unvergleichlichen Siegeszug durch Europas höfische Parks und Gärten an und ist heute bei uns eine der beliebtesten Baum-Schönheiten überhaupt.
Die vornehm wirkende und großblütige Tuplen-Magnolie (Magnolia x soulangeana) ist ein robuster, langsam wachsender, aber sehr groß werdender Baum, der sich nur für große Gärten eignet. Wer nicht so viel Platz hat, kann auf die kleinere Stern-Magnolie (Magnolia stellata) zurückgreifen, die zur Blütezeit nicht minder reizvoll und charmant ist.
Magnolien wollen in der Sonne und an nicht zu trockenen Standorten wachsen, stellen aber sonst keine besonderen Ansprüche an den Boden. Krankheiten und Schädlinge beeinträchtigen die Magnolie nicht und sie konzentriert sich in ihrem edlen und langen Pflanzenleben ausschließlich auf den jährlich wiederkehrenden Blütenzauber.


12.04.2012

Zierquitte


Zierquitte (Chaenomeles)

Ein unvergleichlich charmanter und farbenfreudiger Auftakt zum Frühling bietet uns die Zierquitte (Chaenomeles). Das etwa 3 m hoch und breit werdende Gewächs aus der Familie der Rosen (Rosaceae)stammt ursprünglich aus China, Japan und Korea und wurde bei uns schon Mitte des 1800 Jahrhunderts als Zierpflanze eingeführt. Die Zierquitte mag viel Sonne, stellt aber an den Boden wenig Ansprüche und ist somit für jeden Garten bestens geeignet. Mittlerweile gibt es nicht nur Kreuzungen verschiedener Arten, sondern viele Sorten-Züchtungen, sodass uns eine große Farbpalette über rosa, lachsfarben, rot, reinweiß und zartrosé zur Verfügung steht. Und in der Vase nehmen sich die gerade erblühenden Zweige ganz besonders apart aus!


07.03.2012

Seidiger Hartriegel


Seidiger Hartriegel

Wenn die Pflanzenwelt in den Wintermonaten tendenziell trist und farblos ist, dann fällt der Seidige Hartriegel (Cornus sericea) besonders auf. Während ältere Zweige etwas rissig und graurot wirken, sind die jungen Triebe glattrindig und lebhaft rot gefärbt. Der ursprünglich im Norden Amerikas bis nach Alaska und im Süden bis ins nördliche Mexiko hinein beheimatete sommergrüne Strauch kann bis zu vier Metern hoch und breit ausladend werden. Wie so viele Hartriegelgewächse, kann sich auch der Seidige Hartriegel über Ausläufer auf eine sehr vitale Weise vermehren und wird auch deshalb an feuchten Stellen - wie Uferböschungen - gezielt eingesetzt, um Bodenerosion zu vermeiden.
Das im Sommerhalbjahr eher unauffällige Gehölz, überzeugt im Herbst mit gelb-orange-rotem Laub und im Winter mit den auffälligen weißen, beerigen Steinfrüchten.


07.12.2011

Der Chinesische Gewürzstrauch


Chinesischer Gewürzstrauch

Wenn sich in unseren Gärten fast alles der Samenreifung hingibt und wenig Blühendes übriggeblieben ist, dann beginnt die Blütezeit des Chinesischen Gewürzstrauches, Elsholtzia stautonii aus der Familie der Lippenblütler.
Der eher aufrecht wachsende und verholzende Halbstrauch kann bis zu 1,30 m hoch werden. Seine leicht überhängenden Zweige bilden zur Blütezeit eine Vielzahl hell-rosa bis flieder-farbene, kerzenförmige Blüten aus, in denen es an sonnigen Tagen von Bienen und Hummeln nur so wimmelt.
Die stark aromatisch duftenden Blätter können zu würzigen Tees oder als Gewürzkraut zu Gemüsen, Salaten und Fleisch verwendet werden. Aufgrund seiner Heilwirkungen spielt der Strauch in der chinesischen Medizin eine wichtige Rolle.
Der ausgesprochen hübsche Strauch, der es sonnig mag und auch mit trockenem Boden zurecht kommt, ist eine Bereicherung für jeden Naturgarten.


17.10.2011

Die Herbstanemone


Herbstanemone

Wer sich für seinen Herbst-Garten einen reichen, üppigen und langlebigen Blütenzauber wünscht, dem sei die Herbst-Anemone mit ihren erstaunlich wuchsfreudigen Arten, wie Anemone hupehensis und Anemone tomentosa, sowie deren gezüchteten Hybriden mit inzwischen zahlreichen Sorten, wärmstens empfohlen. Die reinen Arten -zunächst auch als Anemone japonica bezeichnet, sind ursprünglich in hügligen Hanggebieten und an Flußufern, in Höhen zwischen 400 und 2000 Metern, in Taiwan und einigen südlichen chinesischen Provinzen beheimatet. Viele Arten und Sorten werden ca. seit dem Jahre 1900 im europäischen Raum als Zierpflanzen kultiviert und neigen bei optimalen Standortansprüchen, mittels ihrer Wurzelausläufer zum dezenten Wuchern und Verwildern.
Ohne Zweifel sind die mit den Jahren stattlich werdenden Horste der Sorten 'Septembercharme' und 'Robustissima' vor einem dunkleren Hintergrund ein ausgesprochen charmanter Blickfang. Auf den ca. 1m hohen grün-rötlichen und behaarten Stängeln sitzen in lockerer Verzweigung zunächst silbrig-rosafarbene, kugelige Knospen, die sich später zu strahlenden, in hellerem oder dunklerem Rosa variierenden Blütenkränzen öffnen.
Zwischenzeitlich gibt es dichter gefüllte, rüschenartig bis gefranst aussehende, von kräftigem Rosa bis rein weißen Blüten.
Die Wirkung dieser schönen Blumen hat immer etwas Heiteres, ja sogar Verspieltes. Ein leiser Luftzug genügt und die hohen Blütenstängel wiegen sich sanft über ihrem dichten, dunkelgrünen Blätterkleid. Obwohl die Pflanze einen sonnigen bis halbschattigen Standort liebt, können wir sie getrost auch in den Schatten pflanzen. Dann allerdings zeigt sie sich mit ihrer Blütenpracht weitaus zurückhaltender.
Hat man viel Platz im Garten, dann kann man nicht nur verschieden farbige und unterschiedlich hohe, sondern auch früh- und späterblühende Sorten pflanzen, sodass uns der Garten von Juli bis Oktober eine Anemonen-Dauerblüte beschert. Äußerst attraktiv nimmt sich unsere Herbst-Anemone in der erlauchten Gesellschaft filigraner Gräser und strenger Silberkerzen aus und zeigt ihren Charme auch als lange haltende Schnittblume in der Vase.


19.08.2011

Die Garten-Montbretie


Palmlilie

Längst gibt es es eine ganz Reihe solcher exotischen Pflanzen-Lichtgestalten unserer Garten-Montbretien, die botanisch Crocosmia heißen. Diese Knollengewächse gehören zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) und kommen als reine Art ursprünglich aus den feuchteren Waldrand- und Graslandgebieten Süd- und Südostafrikas. Seit gut 150 Jahren in unseren Gärten beheimatet, zählt die Hybride 'Lucifer' zu einer der robustesten und eindrucksvollsten Montbretien. Mit ihren schwertartigen Blätter erinnern sie etwas an die, uns meist besser bekannten Gadiolen. Ihre rispenartig angeordneten Trompetenblüten aber wirken in der Tat so feurig, so leuchtend und strahlend, dass ihnen der beste Standort in unserem Garten gebührt. Trotz der intensiv farbigen Dominanz hat die Blüte etwas Filigranes und äußerst Dekoratives. Aus den dicht an dicht versetzt angeordneten und zunächst fest geschlossenen Blütenknospen -die wie ein stilisiertes Relief wirken- entwickelt sich von unten langsam die Entfaltung der Einzelblüten. In der Hochblüte ist die gesamte, bis zu fast 1 m hoch werdende Pflanze letztlich immer in leichter, graziler Bewegung, da ein massenhaftes Gewimmel von Hummeln und Bienen eine offene Blütenröhre nach der anderen anfliegt und beweidet. Selbst die Samenstände der verblühten Pflanze haben eine ausgesprochen dekorative Wirkung, sodass diese planzliche Lichtgestalt eigentlich ein Muss für unsere Gärten und Kübel ist. Die Pflanze liebt einen halbschattigen bis sonnigen Standort in frischem, nährstoffreichem Boden mit genügend Feuchtigkeit. Allerdings haben schweren Lehmböden, die Staunässe verursachen, spätestens im nächsten Winter den Tod der Knolle zur Folge. Ganz winterhart sind 'Lucifer' und seine Familienmitglieder bei uns meist nicht. Deshalb empfiehlt es sich entweder, dieses zauberhafte Gewächs im Spätherbst mit seinen eigenen abgeschnittenen Blättern und eventuell einer zusätzlichen leichten Laubschicht zuzudecken. Oder, Sie nehmen die Knollen im Herbst heraus, überwintern diese frostfrei und trocken in einem kühlen Raum und pflanzen sie im kommenden Frühjahr wieder neu auf; auf diese Weise kann man die, sonst pflegeleichte Montbretie, auch völlig problemlos in Kübeln auf der Terrasse und dem Balkon halten. Übrigens: Die Montbretien sind wunderbare, elegant wirkende und lange haltende Schnittblumen für die Vase.


17.07.2011

Die Palmlilie


Palmlilie

Sie ist weder Palme noch Lilie, verleiht aber mit ihren kräftig gebauten, graugrünen Blättern das Flair von Palmen, Süden und Sonne und erinnert mit ihren cremefarbenen Glockenblüten an die vornehme Pracht einer Lilie. Yucca filamentosa heißt unser stolzes Gewächs mit dem botanischen Namen und ist eng verwandt mit der Yucca-Palme (Yucca elephantipes), die wir als unkompliziertes Wachstums-Ungetüm und Zimmerpflanze kennen. Genauso anspruchslos und robust ist unsere Palmlilie aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Obwohl sie eine subtropische Pflanze ist und als reine Art in lichten Wäldern der Bergregionen im Osten der USA vorkommt, ist sie bei uns doch bis ca. -15 °C winterhart und wächst an einem sonnigen und relativ trockenen Standort ohne Probleme. Unsere stammlose Garten-Yucca ist allerdings keine reine Art, sondern sämtliche ihrer Gartenformen sind Hybriden, also Kreuzungen von verschiedenen Arten oder Unterarten, die speziell für die Kultivierung in unseren Gärten gezüchtet wurden. Mit Erfolg, wie ich finde! Denn ob als solitäre Pflanze für den Blickfang -die Horste werden von Jahr zu Jahr größer und stattlicher- neben Treppenaufgängen und Terrassen, vor Naturstein- oder Betonmauern, im Kiesbeet oder am Teichrand, unsere Palmlilie ist unschlagbar dekorativ. Und wenn der bis zu 1,50 Metern hoch werdende Blütenstand erscheint, ist die Exotik in unseren Gärten vollkommen.


19.06.2011

Die Schwertlilie


Narzissen

Wer kennt nicht die jetzt gerade blühenden Schwertlilien (Iris) aus der mit ca. 300 Arten reichen Familie den Schwertliliengewächse (Iridaceae), die ein unglaublich großes Farbenspektrum mit feinsten und aller feinsten Nuancen aufweisen? Die geöffneten, leicht zerknittert aussehenden Blüten wirken weich, verletzlich, jungfräulich, wie aus Samt und Seide, die geschlossenen Knospen wie feste kleine Schwertspitzen. Der Blütenaufbau unserer Lilie ist interessant und kunstvoll: die Blüten sind dreizählig mit sechs Blütenblättern, die sich in der oberen Hälfte in drei mehr oder weniger aufrecht stehende "Domblätter" und in der unteren Hälfte in drei "Hängeblätter", oft mit auffälligen Bärten (deshalb auch "Bartiris"), teilen. Besonders Hummeln werden von den zu befruchtenden Blüten angezogen und "durchpflügen" die Innenräume der Blüten mit großer Hingabe und Arbeitseifer. Die festen, häufig grau-grünen und aufrechten Blätter mit Schwert- artiger Form geben der Pflanzen ihren volkstümlichen und schon lange existierenden Namen. Seit Jahrhunderten ist die Rhizom bildende und unkomplizierte Iris eine ausgesprochen beliebte Gartenpflanze. Es müssen mittlerweile wohl mehrere tausend Sorten und Hybriden mit teilweise spektakulären Blütenvarianten, Farbkombinationen, -schattierungen und -musterungen sein, die rund um den Globus in Gärten, Gärnereien, bei Züchtern und Liebhabern existieren. Ein Ende neuer Zucht- und Ausleseerfolge ist noch nicht abzusehen.


22.05.2011

Narzissen


Narzissen

Eine der bekanntesten und uns vertrautesten Narzissen, die in Gärten und Obstwiesen, am Rande von Weinbergen und an Waldrändern derzeit in strahlendem Gelb zu sehen sind und seit langer Zeit zur typischen Vegetation unserer Kulturlandschaft gehören, sind unsere Osterglocken, (Narcissus pseudonarcissus) aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Es sind Zwiebelgewächse, deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet vornehmlich in Südwesteuropa und Nordwestafrika liegt. Ende des 16. Jahrhunderts kamen die Narzissen mit den Tulpen und Hyazinthen in die mitteleuropäischen Gärten, etablierten sich schnell und verlockend in Weiß und Gelb und sind heute an vielen Orten verwildert, d. h. sich selbst vermehrend, zu finden. Angeblich sind derzeit mehr als 20.000 verschiedene gezüchtete und über Auslese vermehrte Arten, Sorten und Hybriden mit mit unterschiedlichsten Blütenformen und Wuchshöhen zwischen 5 und 75 cm in Kultur. Es ist nicht schwierig, verschiedenste Narzissen im Garten oder auf der Terrasse in Kübeln zu halten. Obwohl sie tendenziell saure Böden bevorzugen, sind sie doch recht anpassungsfähig und behaupten sich ausdauernd an ihren Standorten. Nicht zuletzt, weil sie mit ihrer Giftigkeit einen gut funktionierenden Schutzmechanismus haben, der sie vor dem Gefressenwerden feinbefellter Nager schützt. Da die Amaryllidaceen-Alkaloide auch für den Menschen giftig sind -auch im Wasser der Schnittblumen!- ist beim etwaigen Lagern der Narzissen-Zwiebel darauf zu achten, daß sie nicht mit unserer Küchenzwiebel verwechselt werden kann. An sonnigen, warmen Standorten und im nährstoffreichen, humosen Boden entfalten unsere ausdrucksvollen und symbolträchtigen Frühlingsblumen in den nächsten zwei Monaten ihre ganze Schönheit.


28.03.2011

Die Stinkende Nieswurz


Die Stinkende Nieswurz

Sie kann gnadenlos stinken und trägt sehr treffend und zurecht ihren Namen Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus). Das winterblühende Gewächs aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) ist eng verwandt mit unserer ebenfalls winterblühenden Christrose und ist genau so giftig wie diese. Heimisch ist der mehrjährige, immergrüne und unter Schutz stehende Halbstrauch in lichten Bergwäldern Mittel- und Südeuropas und kommt beispielsweise auf der Schwäbischen Alb recht häufig, in vielen anderen Gegenden und Regionen aber gar nicht vor. Mittlerweile hat diese eigenwillige und schöne Pflanze mit ihren hellgrünen Glocken-Blüten auch viele Gärten erobert, denn sie überzeugt uns nicht nur ihrer extrem frühen Blüte wegen, sondern weil ihr äußeres, kontrastreiches Erscheinungsbild aus dem winterlich eintönigen Grau heraussticht. Die dunkelgrünen, gefingerten und am Blattrand leicht gezähnten Blätter sitzen an einem hellgrünen Stiel, der zwischen 30 bis 50 cm hoch werden kann und an dessen Ende sich aus Hochblättern und anderen reduzierten Blattfiedern ein heller, nickender Glockenblüten-Schopf mit häufig rotgesäumten Einzelblüten schiebt. Des äußerst unangenehmen Geruchs wegen, den die eigenartige Schöne um sich herum verbreitet, wurde sie früher auch als Läuse vernichtendes Kraut eingesetzt. Und gefährlich, nicht nur für ihre Fress-Feinde, kann die Nieswurz allemal sein. Bereits in der Antike war ihre Wirksamkeit und Giftigkeit bekannt und sie wurde neben der Anwendung als Arzneimittel gegen die Geisteskrankheit (der Gattungsname Helleborus leitet sich vom griechischen Wort helleborio = verrückt, ab) auch gezielt für Giftmischereien eingesetzt.
Der Gartenboden soll für die Stinkende Nieswurz eher trocken sein und einen Kalkanteil aufweisen. Dort wo sie sich wohlfühlt, vermehrt sie sich fast hemmungslos.


28.02.2011

Die Christrose


Die Christrose, Helleborus niger

Das Bewusstsein um die Einmaligkeit und Besonderheit der Schnee-, Christ- oder Lenzrose (Helleborus niger) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) ist uns verloren gegangen. Und dabei ist sie doch schlichtweg die schönste Winterblume, die wir, gerade aufblühend in Vasen, Töpfen, Schalen und vor allem auch im winterlichen Garten haben könnten.
In manchen alten Gärten ist sie noch zu finden und hat dort geduldig und allwinterlich mit erhobenem Blütenhaupt sämtliche Pflanzen-Moden der letzten Jahrzehnte überstanden. Sie ist in der Tat eine besondere und äußerst symbolträchtige Pflanze, deren Einzigartigkeit sich gänzlich ohne Grellheit und Geschrei zeigt. Eine Schönheit, die sich uns erst allmählich offenbart und auch nur dann, wenn sich die Weihnachtsblume an einem, ihr zusagenden Gartenplatz entfalten kann.
Heimisch ist die Schwarze Nieswurz ursprünglich in den Südalpen, sowie anderen Gebirgen Süd- und Südosteuropas. Sie wird jedoch seit Jahrhunderten, auch aufgrund ihrer frühen Blütezeit und ihrer großen, weißen Blüten, in den Gärten kultiviert. Die Schneerose verlangt einen halbschattigen Standort. Wichtig ist ein Kalkanteil in der Erde. Ebenso muss der Boden für diesen Winterblüher gut mit Humus angereichert sein und darf keine stauende Nässe in sich haben. Unsere Schöne hasst es, verpflanzt zu werden. Sie kann dann jahrelang die Beleidigte spielen. Ihre vollkommene Schönheit entfaltet sie erst nach einigen Gartenjahren, vorausgesetzt sie fällt keiner Pilzkrankheit zum Opfer, die ihre wächserne Schönheit zerstört und ihr dunkelgrünes Blattwerk mit hässlichen braun-schwarzen Flecken angreift. Und wer tatsächlich zuverlässig zu Weihnachten Christrosen-Blüten haben will, dann sollte unbedingt die Sorte 'Praecox' pflanzen. Alle anderen kommen, wenn nicht vorgetrieben, meist später zur Blüte.


20.12.2010

Die Lilie


Die Lilie, Lilium

Die Lilien (Lilium) aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) sind wahre Schönheitsköniginnen, die sich gespreizt, kapriziös, verschlossen, vornehm, tiefgründig, erotisch, prachtvoll oder auch zurückhaltend präsentieren können. Pflegeleicht sind diese Diven allerdings nicht. Die Zwiebeln wollen vor Wühlmäusen, die jungen Austiebe vor Schnecken und die Blätter vor Lilienhähnchen und ihren gut getarnten Larven geschützt sein, sonst ist es schnell um die Besonderheit der Pflanze geschehen. Lilien können auf eine lange Existenz zurückblicken und spielen in der Symbolik und den bildlichen Darstellungen vieler alter Kulturen eine große Rolle. So wuchs die Lilie schon in den Gärten der ägytischen Pharaonen und wurde hochgestellten Personen mit ins Grab gegeben. In der Antike sowie im Frühchristentum und später im Mittelalter war die Madonnenlilie ein häufig dargestelltes Symbol der Reinheit, aber auch ein Symbol der Vergänglichkeit und des Todes. Die Besonderheit und den ausgesprochen hohen Stellenwert dieser Blume rührte sicherlich auch daher, dass es wenige verschiedene Lilien gab und diese meist nur zu einer bestimmten Zeit des Jahres zur Verfügung standen. In den letzten 20 Jahren explodierte die Züchtung von neuen Sorten und Hybriden geradezu und heute steht den Lilien-Liebhabern eine fast unglaubliche Palette dieser Schönheiten zur Verfügung. Und selbst derjenige, der keinen Garten hat muss nicht auf Lilien verzichten, sondern kann die Zwiebeln im Frühjahr oder Herbst in Töpfe mit durchlässigem Subtrat setzen.
Den Garten- und Lilienfreunden sei dringlich angeraten, vor allem schwere Gartenböden stark mit Sand oder Splitt aufzulockern und mit gut abgelagerter, aber nährstoffreicher Erde zu verbessern. Denn so im Erdreich untergebracht, wird sich die Diva beim Erblühen von ihrer schönsten Seite zeigen können.


06.10.2010

Jungfer im Grünen


Jungfer im Grünen, Nigella damascena

Die Jungfer im Grünen (Nigella damascena), auch Gretchen im Busch oder die Venushaarige genannt, gehört zur großen Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Anmutig, jungfräulich und zart liegen die blauen, rosafarbenen oder weißen Blüten in einem Kranz filigraner, haarförmig gefiederter und grüner Hochblätter. Die einjährige Pflanze, die bis zu 50 cm hoch werden kann, stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und ist als Gartenpflanze bei uns nachweislich seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Dass sie nie alleine auftritt, sondern gleich massenhaft ihre jungfräulichen Artgenossinnen um sich schart, läßt auf ihre enorme Fruchtbarkeit schließen. Und in der Tat: wenn die ballonartige Samenkapsel sich in reifem Zustand wie Pergament anfühlt, bricht sie bei trockenem Wetter an 5 Nahtstellen auf und gibt bis zu 100 kleine schwarze und unregelmäßig geformte Samen frei.
Diese Samen werden bei ihrer nahen Jungfern-Verwandten Nigella sativa schon seit Jahrtausenden als Gewürz und Heilmittel verwendet und werden im arabischen Sprachgebrauch aufgrund ihrer fruchtbaren Fülle als 'segensreicher Samen' bezeichnet. Der uns geläufige Name Schwarzkümmel ist etwas irreführend, denn unser Jungferngewächs hat, botanisch gesehen, nichts mit dem Kümmel zu tun. Verwendet aber wird er im Nahen Osten und Nordafrika, in Indien und der Türkei wie der Kümmel als aromatisches Gewürz auf Broten und Gebäck und in Gewürzmischungen.
Steigender Beliebtheit sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Schulmedizin erfreut sich in den letzten Jahren das aus den Samen gepresste Öl. Es wird zur Linderung von Allergien, Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen angewandt und mittlerweile gibt es Versuche, die Wirkstoffe auch als ergänzendes Therapeutikum bei Chemotherapien einzusetzen.
Wäre es nicht angemessen, den wohltuenden, hübschen und so fruchtbaren Jungfern im nächsten Sommer einen Sonnenplatz im Garten oder auf der Terrasse einzuräumen?


27.08.2010

Weiße Seerose


Die Weiße Seerose, Nymphea alba

Die Weiße Seerose (Nymphea alba) aus der Familie der Seerosengewächse (Nymphaeaceae) ist ein besonderes Schmuckstück unserer Seen und Teiche und kommt wild in beinahe ganz Europa bis östlich des Urals vor. Die bis zu 25 cm großen und schildförmigen Blätter liegen elegant auf der Wasseroberfläche und passen sich perfekt jeder Wasserbewegung an. Die Blattoberfläche ist durch eine Wachsschicht geschützt, sodass Regentropfen abperlen oder darüberschwappendes Wasser sofort abfließt. Spaltöffnungen und weitmaschige Lufträume im Blattgewebe ermöglichen, dass 'Atemluft' aufgenommen und durch Luftkanäle im Blattstiel in die Wurzel, ein dickes knotiges Rhizom, weitergeleitet wird. Auf diese Weise kann sich unsere Nymphea selbst im modrigen und sauerstoffärmsten Wasser auf's Schönste entfalten.
Die Seerosenblüte ist ein Kind der Sonne. Hingebungsvoll öffnet sie bei sonnigem Wetter ihre weißen Kronblätter mit den innenliegenden goldgelben Staubblättern. Neigt sich der Tag dem Ende zu oder droht Regenwetter, verschließt sich die Schöne diskret und wird völlig unscheinbar.
Es versteht sich fast von selbst, dass diese schöne, eigenartige und besondere Pflanze mit ihren strahlend weißen Blüten bereits im Altertum ein Symbol der Reinheit und Keuschheit war.

Heute gibt es eine Vielzahl von Artenkreuzungen und Sortenzüchtungen von Seerosen verschiedensten Ursprungs. Für jede Wassertiefe im heimischen Teich gibt es wunderschöne Farben - von reinweiß bis dunkelbordeaux, neuerdings auch apricot und lachs.


30.07.2010

Der Holunder


Holunderblüte, Sambucus nigra, Caprifoliaceae

Der Holunder, auch Schwarzer Holunder genannt, heißt botanisch Sambucus nigra und stammt aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Der bis zu 7 Metern hoch werdende Baum ist in ganz Europa und dem nordafrikanischen Raum beheimatet. Funde von Samen belegen, dass die Früchte bereits in prähistorischer Zeit von den Menschen gegessen und benutzt wurden. In der Antike wurden die farbintensiven Beeren nicht nur zum Färben der Haare genommen, sondern der ganze Holderstrauch, also Blätter, Blüten, Wurzeln und Beeren, galt als eine wichtige Heilpflanze. Noch heute gelten Blüten und Beeren als ausscheidungsfördernd, also blutreinigend, schweißtreibend und fiebersenkend.
Die elfenbeinfarbenen, tellerartigen und doldig erscheinenden Blüten verströmen einen wunderbaren Duft und können bestens für die wohlschmeckenden und aus Pfannkuchenteig zubereiteten Hollerküchle verwendet werden.
Der Holunderstrauch wächst von sich aus gerne an feuchteren Stellen und zeigt sich besonders malerisch an Holzschuppenwänden und Steinmauern.


06.07.2010

Die Pfingstrose


Bauernpfingstrose, Paeonia officinalis, Rosea Plena

Die Pfingstrosen (Paeonia) aus der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae) sind uns entweder als krautig ausdauernde Stauden oder in den letzten 10 Jahren mit rapide steigender Beliebtheit als verholzende Sträucher oder Halbsträucher bekannt. Die Pflanzen können sehr alt werden, lieben die Beständigkeit und wollen viele Jahre, nein Jahrzehnte an einem Gartenplatz verbringen. Die Stauden unterteilen wir in zwei Gruppen, von denen die erste, die Gemeine Pfingstrose auch 'Bauernpfingstrose' (Paeonia officinalis) genannt, aus Europa stammt, seit langem in unseren Kloster- und Bauerngärten kultiviert wird und bereits in der Antike verehrt und als Heilpflanzen benutzt wurde.

Chinesische Staudenpfingstrose, (Paeonia lactifolia), Bowl of Beauty

Seit ca. 200 Jahren ist bei uns auch die zweite Pfingstrosen-Gruppe, die chinesische Staudenpfingstrose (Paeonia lactiflora) bekannt. Ihre Wuchsform ist nicht so gedrungen, wie die der Bauernpfingstrose, sondern länger gestreckt. Viele Sorten haben einen rötlichen Austrieb und zeigen auch nach der Blüte bis zum beginnenden Winter einen ausgesprochen schön gefiederten Blattschmuck. Mittlerweile gibt es eine fast unglaubliche Sortenvielfalt der edlen Schönen für unsere Gärten. Nur Geduld müssen wir anfänglich mitbringen. Wer Pfingstrosen pflanzen will, ihre Beständigkeit und Treue über viele Jahre erfahren will, der sollten ihnen einen gut aufbereiteten Gartenboden mit wenig Stickstoff (keinesfalls frischer Mist!) bieten und möglichst einen Platz in der Sonne. Und bitte: pflanzen Sie diese rübenartigen, kräftig-fleischigen Wurzeln nicht zu tief in den Boden! Wenn diese zu tief im Dunkel der Erde 'eingekerkert' sind, versagt uns die Pflanze die Fülle ihrer Schönheit.


26.06.2010

Taglilie Hemerocallis minor


Taglilie, Hemerocallis minor

Wie alle Taglilien ist auch diese zierliche, aus Asien stammende Wildform, eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Tagliliengewächse (Hemerocallidoideae).Die grasartigen, dünnen Laubblätter sind fein gebogen und laufen spitz aus. Hemerocallis minor wächst horstartig und wird kaum 60 cm hoch.
Die trichterförmigen und elegant wirkenden Blüten auf fein geschwungenen Stängeln sind kurzlebig und blühen nur einen einzigen Tag. Daher leitet sich auch der botanische Name der Gattung ab: das griechische hemèra heisst Tag und kállos bedeutet schön. Diese kleine und frühblühende Taglilie eignet sich hervorragend zur Teichrandgestaltung und für naturnahe Halbschatten- und Sonnenbereiche im Garten. Sie kann sehr hübsch mit Gräsern, Wieseniris, Wiesensalbei und Akelei vergesellschaftet werden.


04.06.2010