'Maiden's Blush'
Historische Rosen

Historische Rosen oder auch Alte Rosen genannt, gibt es schon seit langer bis sehr langer Zeit. Sie gehören hauptsächlich zu folgenden Gruppen: Alba-Rosen, Gallica-Rosen, Damaszener-Rosen, Zentifolien und Moosrosen, Remontant- und Portland-Rosen. Da Rosen von Natur aus sehr zur Hybridisierung (Vermischung der Arten, Unterarten und Gruppen) neigen, ist häufig eine ganz klare Trennung oder Zuordnung der „Mischlinge“ nicht möglich und auch mitunter die Bestimmung einer Alten Rose nicht einfach. Rosen aus den genannten Gruppen zeichnen sich in der Regel durch Robustheit, Frosthärte und unvergleichliche Düfte aus. Meist blühen sie nur einmal im Jahr, dann aber üppigst über einen längeren Zeitraum und mit einem ganz eigenen, typischen Charme, den nur die Alten Rosen haben.

Die Rosensträucher haben oft eine überhängende Wuchsform, manche - meist die aus der Alba-Gruppe - können sehr hoch und breit oder gar als Kletterrose gezogen werden. Viele der alten Sorten tolerieren auch einen halbschattigen Standort und können ebenso unproblematisch zum Bestandteil einer Heckenpflanzung werden; allerdings fällt bei schattigerem Standort die Blüte nicht ganz so üppig aus.


Charles de Mills
'Charles de Mills'

Maxima
'Maxima'

Ganz wenige Rosen, die es bereits im Griechischen und Römischen Altertum gab, sind uns heute noch bekannt. Mehrere verschiedene Sorten und Arten, sowie deren Hybriden wurden nachweisbar seit dem Mittelalter, zunächst in Klostergärten und später auch in den Gärten der Adeligen kultiviert und wanderten im Laufe der Zeit in die Gärten der Bauern und Bürger und wurden auf Friedhöfen gepflanzt.

Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts gab es im europäischen Raum - vor allem in Frankreich - einen regelrechten Züchtungs- und Züchterboom. Sehr viele neue Sorten entstanden binnen kürzester Zeit und kamen in Rosen-Mode. Viele der alten Sorten hingegen gingen wieder verloren. Seit einiger Jahren erleben die Historischen Rosen eine Renaissance und man ist wieder dabei, diese besonderen Rosen zu kultivieren und verlorengegangene Sorten ausfindig zu machen.


Versicolor
'Versicolor'
Wurzelechte Historische Rosen aus eigener Vermehrung

Viele der Alten Rosen machen mit der Zeit von selbst unterirdische Ausläufer, deren Triebe dann mehr oder weniger weit vom Mutterstrauch entfernt aus der Erde kommen. Diese werden von mir „geerntet“, in nährstoffreiche Erde getopft und entwickeln sich dann im Container binnen eines Jahres zu einem kleinen fertigen Rosenstrauch mit bis zu drei Trieben, die häufig schon im ersten Jahr blühen.
Manche Rosen werden von mir auch vegetativ durch Absenker oder mittels Stecklingen und Steckhölzern vermehrt. Bis diese allerdings die gewünschte Triebanzahl und Höhe in den Töpfen haben, vergeht meist mehr als ein Jahr.
Bei den genannten Vermehrungsarten stehen alle Rosen "auf eigenen Wurzeln", werden als wurzelecht bezeichnet und sind nicht veredelt.
Welche Rosen aktuell zu haben sind, können Sie gerne erfragen.

Leda'Leda'
Das Pflanzen und Pflegen wurzelechter Historischer Rosen

Pflanzen: Grundsätzlich müssen alle Rosen in nährstoffreichen, gut aufbereiteten Boden gepflanzt werden. Dort, wo Gartenböden verdichtet sind oder die Erde zu schwer ist, - zum Beispiel bei tonigen Böden - muß ein Aushub (ca. 50 cm breit und mindestens 60 cm tief ) gemacht und mit einer guten Erdmischung gefüllt werden. Da hinein können die Rosen das ganze Jahr über - nicht viel tiefer als die Pflanze im Topf sitzt - ausgepflanzt werden. Anschließend gut wässern!

Pflege: Bei länger anhaltenden Trockenheit muß hin und wieder intensiv gewässert werden. Die Faustregel gilt: lieber weniger häufig wässern, dafür aber ausgiebig und direkt aufs Erdreich. Zweige und Blätter der Pflanze sollten beim Wässern nicht naß werden.
Ab dem 2. Standjahr wird im März/April gedüngt. Bei Historischen Rosen, die meist einmal blühend sind, reicht eine Düngung mit ca. 100 – 120 g Volldünger pro qm und Jahr aus. Zusätzlich sorgen 30-40 g Patentkali für eine intensivere Blütenfarbe und für das Ausreifen des Pflanzengewebes, was deutlich die Frosthärte steigert.
Ebenso gut können organische und natürliche Dünger verwendet werden, die Sie selbst zusammenstellen und mischen. Kompost, Kuh- und Pferdedung müssen aber gut abgelagert sein, bevor sie an die Pflanzen gebracht werden.

Schneiden: Alte Rosen müssen nicht grundsätzlich geschnitten werden. Jedoch sollten alte und abgestorbene Zweige im Frühjahr vor dem Austrieb an der Basis des Strauches entfernt werden. Ein moderater Schnitt, um den Busch in Form zu halten und eventuell auch die Größe der Blüten im darauffolgenden Jahr etwas zu beeinflussen, kann nach der Blüte im Juni/Juli erfolgen. Die Faustregel gilt: ohne Schnitt blüht der Strauch mit vielen, kleineren Blüten. Mit Schnitt verringert sich die Anzahl der Blüten, dafür sind die Einzelblüten etwas größer.

Einige der Historischen Rosen haben ein zweites mal im Jahr eine meist viel schwächere Nachblüte. Um diese zu fördern, sollten nach der Hauptblüte alle verblühten Triebe und etwaiger Fruchtansatz herausgeschnitten werden.
Eine Rose, die jedoch keine genetische Anlage zu einer zweiten Blüte im Jahr hat, kann nicht mittels Schnitt zur erneuten Blütenbildung angeregt werden.

Übrigens: für den richtigen Zeitpunkt des Schneidens im Frühling gibt es keine verbindliche Regel, außer, dass der Schnitt an frostfreien Tagen erfolgen sollte. Ob Sie schon vor der Forsythienblüte schneiden wollen, bleibt ganz alleine Ihrer Planung und Zeiteinteilung überlassen und hat keine förderlichen oder hinderlichen Auswirkungen auf das Wachstum der Rose.

Pflanzenschutz: Bei geeignetem Standort und ordentlicher Pflege sind Historische Rosen in der Regel wenig krankheitsanfällig. Jedoch bewirkt feuchte und kühle Witterung im Sommer eindeutig die Herabsetzung der Krankheitsresistenz und fördert Pilzkrankheiten.
So kann intensiver Befall von Rosenrost und Sternrußtau nach der Blüte zu völligem Blattfall bei den Sträuchern führen. Im Gegensatz zu den meisten modernen und mehrmals blühenden Rosen schwächt jedoch auch ein gänzlicher Blattfall die Pflanze nicht. Sie schlägt wieder aus und blüht im darauffolgenden Jahr ohne weitere Einbußen ihrer Gesundheit.
Wer jedoch die, im entlaubten Zustand sehr unschön aussehenden Sträucher so nicht im Garten haben mag, kommt an den gängigen und im Handel erhältlichen Fungiziden vermutlich nicht vorbei.
Da speziell der Mehltau-Pilz basisches Milieu nicht mag, habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem Spritzen eines Milch-Wasser-Gemisches im Verhältnis 1:9 (d.h 100 ml Milch mit 900 ml Wasser vermischt) gemacht. Damit sowohl die Triebspitzen, als auch die Blattober- und Blattunterseiten einsprühen. Die Behandlung kann in Abständen von einigen Tagen mehrmals wiederholt werden.

Liste der wurzelechten Historischen Rosen aus eigener Vermehrung:
die Größenangaben beziehen sich auf ausgewachsene Sträucher und sind durchschnittliche Angaben.
Sie können je nach Region, Klima und Bodenbeschaffenheit variieren.
Belle Amour, Alba-Hybride, Größe: ca.170 cm, Blüte: Lachsrosa, Duft
Belle de Crecy, Rosa gallica, Größe: ca. 130 cm, Blüte: Purpur-Violett, Duft
Botzaris, Rosa damascena, Größe: ca. 140 cm, Blüte: Cremeweiß, Duft
Catherine de Württemberg, Rosa muscosa, Größe: ca. 130 cm, Blüte: kräftiges Rosa, Duft
Celsiana, Rosa damascena, Größe: 180-300 cm, Blüte: klares Rosa, verblassend, Duft
Duchesse de Montebello, Rosa gallica, Größe: bis zu 180 cm, Blüte: helles Rosa, Duft
Felicité Parmentier, Alba-Hybride, Größe: 150 cm, Blüte: Hellrosa mit dunklerer Mitte, Duft
Leda, Rosa damascena, Größe: ca. 120 cm, Blüte: Weiß mit rosa Rändern, Knospen rot, Duft
Minette, Rosa alba, Größe: 170 cm, Blüte: zartes Rosa, Duft
Nuits de Young, Rosa muscosa, Größe: 130 cm, Blüte: dunkles,bräunliches Violett-Rot, Duft
Pergolèse, Portland-Rose, Größe: ca. 140 cm, Blüte: Kirschrot-Purpurrosa, Duft
Reine de Violettes, dunkel, Remontantrose, Größe: ca. 150-200 cm, Blüte: Purpurviolett
Reine de Violettes, hell, Remontantrose, Größe: ca. 160 cm, Blüte: Flieder-Hellviolett, Duft
Rose de Resht, Portland-Rose, Größe: ca. 140 cm, Blüte: Karminrot, Duft
Violacea, Rosa gallica, Größe: ca. 180 cm, Blüte: Purpur-Violett, Duft

Wer Historische Rosen aus eigener Vermehrung erstehen möchte, muß sie selbst abholen oder abholen lassen.
Die Pflanzen werden nicht versandt!
wird fortgesetzt